Die innovativen Mitglieder des Gütesiegels „Beste Österreichische Sommer-Bergbahnen“ haben den Sommerbergurlaub in den letzten 20 Jahren zu dem entwickelt, was wir heute darunter verstehen. Bei den Bergbahnen geht es schon lange nicht mehr „nur“ um ein Transportmittel, sondern das gesamte alpine Naturerlebnis rundherum. Immer wichtiger werden dabei nachhaltige Angebote. Wir haben die Qualitätsinitiative des Fachverbands der Seilbahnen dabei unterstützt, den nachhaltigen Weg noch weiter zu stärken – authentisch und mit Fakten untermauert.

Nachhaltiger Sommerbetrieb - ökologisch, ökonomisch, sozial

Ihr eigenes Angebot und damit eine gesamte Region nachhaltig weiterzuentwickeln, ist für die Besten Österreichischen Sommer-Bergbahnen grundsätzlich nichts Neues. Nicht umsonst sind Ganzjahresbeschäftigung und -tourismus seit über 20 Jahren zwei absolute Kernziele der Initiative. Hinzu kommen Fragestellungen der Ressourcenschonung und Energieeffizienz, klimaneutrale Mobilität und die Verwendung regionaler Produkte bzw. Beauftragung von Lieferant:innen und Betrieben aus der unmittelbaren Umgebung. Das Ziel der Gruppe ist klar: Der Sommerbetrieb soll nicht nur forciert und weiterentwickelt, sondern auch in allen Dimensionen nachhaltig sein – ökologisch, sozial und ökonomisch. Aber wie geht man bei dem Thema am besten vor? Und wie wird dieser Prozess glaubwürdig nach innen und nach außen kommuniziert?


Umfangreicher Strategieprozess

Die gesamte österreichische Seilbahnbranche beschäftigt sich aktuell in einem umfangreichen Strategieprozess mit nachhaltigem Energieverbrauch – im Sommer wie im Winter. So arbeitet der Fachverband der Seilbahnen z.B. an einem einheitlichen CO2-Fußabdruckrechner.

Anfang des Jahres 2022 wurden auch innerhalb der Gruppe der Besten Österreichischen Sommer-Bergbahnen erste strategische Pfeiler eingeschlagen: Um eine der Besten Österreichischen Sommer-Bergbahnen zu werden, müssen die Mitglieder 160 Basiskriterien erfüllen und alle drei Jahre eine Rezertifizierung bestehen. Mit diesem Jahr gehören auch Nachhaltigkeitsstandards in den Bereichen Energie-, Ressourcen-, Wasser- und CO2-Effizienz zu den Zertifizierungskriterien. „Wenn wir unsere Rolle als Qualitätsinitiative ernst nehmen, muss sich das Thema Nachhaltigkeit auch im Zertifizierungs- und Rezertifizierungsprozess widerspiegeln“, erklärt Kornel Grundner, Sprecher der Besten Österreichischen Sommer-Bergbahnen und GF der Leoganger Bergbahnen.




Österreichweite Erhebung gibt Aufschluss über den Status Quo

Bei den 76 Mitgliedern sind bereits mehrere Betriebe dabei, die eigene PV-Anlagen betreiben oder andere Maßnahmen im Bereich erneuerbare Energie oder Energieeffizienz umsetzen. Um einen detaillierten und klaren Überblick zu bekommen, wie die Branche beim Thema Nachhaltigkeit aufgestellt ist, wurde erstmals eine österreichweite Erhebung unter den Mitgliedsbetrieben des Gütesiegels durchgeführt. Im Fokus stehen drei Bereiche: Energieeffizienz und Ressourcenschonung, klimafreundliche Mobilität und Regionalität.

Die Erhebung belegt, dass Nachhaltigkeitsmaßnahmen bei den Seilbahnunternehmen nicht nur als relevant eingestuft werden, sondern in der Praxis bereits vielfach umgesetzt werden – geredet wurde über diese „Selbstverständlichkeit“ aber bislang wenig darüber. Hier einige der wichtigsten Ergebnisse [1]:

  • Nahezu alle Mitglieder (98%) setzen im Betrieb Schritte im Bereich Natur- und Landschaftsschutz um.
  • Über 80 Prozent davon bemühen sich um Rekultivierungs- und Begrünungsprogramme oder eine Integration ins Landschaftsbild.
  • Rund 74 Prozent setzen Maßnahmen zur Erhaltung der Arten- und Pflanzenvielfalt.
  • Betrachtet man den Bereich Ressourcenschonung zeigt sich Ähnliches: 92 Prozent der Seilbahnen setzen bereits Maßnahmen.
  • Dabei stehen vor allem die Nutzung lokaler Materialien (81%), Maßnahmen für ein effizientes Wassermanagement (77%) sowie Recyclingmaßnahmen und Abfallmanagement (67%) im Vordergrund.
  • 83 Prozent der Seilbahnen setzen Maßnahmen, um ihre Energieeffizienz zu stärken.
  • An erster Stelle steht dabei der Bezug von Energie aus 100% erneuerbaren Energieträgern (80%). Gut 60 Prozent sorgen außerdem für eine Energierückgewinnung im Seilbahnbetrieb.


„Die Besten Österreichischen Sommer-Bergbahnen setzen zum Großteil bereits starke Maßnahmen in allen drei Bereichen der Nachhaltigkeit um: In der sozialen Dimension, der ökonomischen und der ökologischen.  Ausruhen tun sich die Bergbahnen deswegen aber nicht. Der Weg in eine klimaneutrale Zukunft ist noch nicht zu Ende gegangen. Durch die Erhebung wissen wir, wie wir als Branche dastehen, wo wir schon stark aufgestellt sind und wo es Aufholbedarf gibt. Das ist ein wichtiger und ehrlicher Schritt in die richtige Richtung.“ – Kornel Grundner, Sprecher der Besten Österreichischen Sommer-Bergbahnen.


Ergebnisse als Handlungsauftrag

Aus den Ergebnissen der Erhebung wurden Factsheets gestaltet, welche die wichtigsten Fakten der Erhebung übersichtlich zusammenfassen. Zusätzlich wurden in der Umfrage Best Practice Beispiele identifiziert. Diese Erkenntnisse sind keineswegs „für die Schublade“ produziert. Bei ihrer jährlichen Strategietagung diskutieren die Mitgliedsbetriebe über aktuelle Fragestellungen des alpinen Bergsommers, um gemeinsam Strategien und Angebote zu entwickeln, die die Attraktivität des Sommertourismus in den Bergen weiterhin hochhalten. Bei der Tagung in Schladming im Juli wurde Nachhaltigkeit ebenfalls in den Mittelpunkt gerückt: Die Mitglieder haben nicht nur die Ergebnisse der Erhebung präsentiert bekommen.

Drei Best Practice Beispiele haben ihre Lösungsansätze in verschiedenen Nachhaltigkeitsbereichen und ihre persönliche Motivation vorgestellt – darunter z. B. die Bergbahnen Serfaus-Fiss-Ladis, die durch eine fahrerlose unterirdische Luftkissenschwebebahn enorm zu einer Entlastung des Verkehrsvorkommens vor Ort beigetragen haben. Durch die Einbindung von Best Practice Beispielen wie diesem wurde der Austausch über das Thema gefördert und andere Bergbahnen wurden inspiriert, ähnliche Maßnahmen zu setzen.

Das Thema Nachhaltigkeit wird die Branche auch über 2022 hinaus begleiten. Die Erhebung zeigt, dass über 90 Prozent der befragten Bergbahnen in den nächsten fünf Jahren weitere Maßnahmen zur Förderung von Nachhaltigkeit in ihrem Betrieb umsetzen möchten. Die Ergebnisse werden im „Think Tank“ des Gütesiegels weiterverarbeitet. Dazu werden z.B. Handlungsempfehlungen sowie weitere Informationsmaterialien für die Mitglieder aufbereitet.

[1]Quelle: „Nachhaltigkeitbei den Besten Österreichischen Sommer-Bergbahnen“, Erhebung des Fachverbandsder Seilbahnen, N= 76, n=47, Befragungszeitraum: 22.3.22-20.4.22.

Bildhinweis: Bergbahnen Lofer

Der Kunde

Das Gütesiegel Beste Österreichische Sommer-Bergbahnen ist eine Initiative des Fachverbandes der Seilbahnen der Wirtschaftskammer Österreich. Es vereint die Expert:innen und Vorreiter:innen des heimischen Sommer-Berg-Tourismus und zählt mittlerweile 76 Mitglieder mit 91 Themenbergen. Insbesondere für  Bergneulinge aber auch alle anderen Sommerurlauber:innen ist das Gütesiegel ein wichtiges Entscheidungskriterium für die Destinationswahl. Nur Betriebe, die mindestens 160 Qualitätskriterien erfüllen, werden Mitglied der Besten Österreichischen Sommer-Bergbahnen. Spezialisiert in fünf Themenwelten – Abenteuer, Familie, Panorama & Naturerlebnis, Genuss, Kunst & Kultur – müssen die Mitglieder alle drei Jahre eine Rezertifizierung bestehen.


UNSERE LEISTUNGEN 

  • Laufende strategische Positionierung und Kommunikationsmanagement der Qualitätsinitiative
  • Laufende PR und Öffentlichkeitsarbeit für das Gütesiegel „Beste Österreichische Sommer-Bergbahnen“
  • Entwicklung einer zielführenden Kommunikationsstrategie zum Thema Nachhaltigkeit
  • Konzeption, Durchführung und Auswertung einer Umfrage unter den 76 Mitgliedsbetrieben
  • Aufbereitung der Erkenntnisse in Form von Factsheets und Pressetexten
  • Konzeption und Umsetzung einer Pressekonferenz im Rahmen der Sommertagung der Qualitätsinitiative
  • Mitgliederkommunikation des Fachverbands inkl. Social-Media-Redaktionspläne
  • Content Creation für den Social-Media-Kanal des Fachverbands